Sprachreise Russland

Sankt Petersburg

Mittwoch 8. April 2015 und Donnerstag 9. April 2015        
Am 8. April 2015 trafen wir Russischschüler uns in Frankfurt und flogen nach Sankt-Petersburg. Dort angekommen wurden wir gleich von einer Deutschlehrerin des Gymnasiums Nr. 540 in Empfang genommen. Gemeinsam mit ihr fuhren wir in einer Marschrutka zur Schule, wo bereits unsere Gastfamilien eifrig auf uns warteten und nach einer kurzen Einweisung fuhren alle nach Hause zu ihren Familien.         Nachdem wir die erste Nacht in unseren Gastfamilien verbracht haben, war heute der erste Tag für uns an unserer Partnerschule Gymnasium Nr. 540 in Sankt-Petersbug. Bereits im Eingang wurden wir von einer Schülergruppe herzlich begrüßt. Als erster Punkt auf unserem Plan stand eine Führung durch die Schule. Die Schule ist sehr groß und im Schulgebäude befinden sich mehrere Turnhallen, sowie ein Schwimmbad. Wie für eine russische Schule typisch, lernen dort Schüler von der ersten bis zu elften Klasse. Während der Besichtigung der Schule, sahen wir, wie gut die Schule ausgestattet, eingerichtet und gestaltet ist. Danach haben wir den Russischunterricht in der 2. Klasse besucht. Dieser hat uns besonders viel Spaß gemacht, da wir uns auch aktiv am Unterricht mit beteiligen konnten und viele neue Wörter lernten.        
Als dritte Stunde stand der Literaturunterricht der 3. Klasse auf dem Plan. In dieser Stunde wurden Humor und lustige Geschichten behandelt, wodurch wir auch mitlachen konnten. Alle Schüler waren begeistert uns zu sehen und grüßten uns eifrig auf allen Sprachen, die ihnen einfielen.         Um das Gymnasium noch besser kennen zu lernen, sahen wir uns noch Fotos von Schulveranstaltungen und Aufführungen an, an welchen sich auch die Eltern aktiv beteiligen. Wir waren überwältigt von der großen Anzahl dieser Veranstaltungen.        
Nach dem Mittag war unser erster Ausflug in das Zentrum von Sankt-Petersburg geplant. Mit unserem Bus fuhren wir durch die Stadt während unsere Reiseleiterin Nina uns etwas zu allen Sehenswürdigkeiten erzählte. Ein langer Halt war an der Isaakkathedrale, welche wir auch besichtigten. Es war beeindruckend, wir prächtig diese Kathedrale von außen wie auch von innen ist - hohe Gewölbe, überall Ikonen und viele Kerzen. Jedoch wird diese Kathedrale wie ein Museum genutzt und nur an wichtigen Feiertagen findet in ihnen eine Messe statt. Nach diesem Stadtbesuch fuhren wir am späten Nachmittag wieder zurück zur Schule, wo unsere Austauschpartner schon auf uns warteten, denn den Abend verbrachten wir wieder in unseren Gastfamilien.

Freitag 10. April 2015        
Nach einem guten Mittagessen in der Schule ging es mit dem Bus Richtung Stadtmitte, zur Ermitage. Wie gestern wurde wir von unserer Stadtführerin Nina begleitet. Bevor die Führung begann, bewunderten wir das pompöse Gebäude von außen und erfuhren noch einiges über die Geschichte und die Ermitage. Diese ist, wie bekannt, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, mit weit über 60 ausgestellten Werken. Wir gingen im Winterpalast die Jordantreppe hinauf und betrachteten die Thronsäle mit goldenen Kronleuchtern und viel Prunk, ließen uns von Rembrandts "Die Rückkehr des verlorenen Sohnes" beeindrucken und durften ganz zum Schluss mit einer dreitausend Jahre alten ägyptischen Mumie Bekanntschaft machen. Draußen kam dann noch ein starker kalter Wind dazu, aber der Bus zum Glück auch. Trotz Stau kamen wir dann doch relativ pünktlich an und gingen gleich zur Bank, um endlich unser Geld zu tauschen.      
Am Abend gingen einige von uns mit ihren Gastschülern ins Shoppingcenter um Billard zu spielen und einen Kaffee zu trinken. Ein langer, aber vor allem unvergesslicher Tag, neigt sich dem Ende zu. Es hat sich wirklich gelohnt!! (Simon Emmrich)

Samstag, 11.04.2015

Aufstehen. Zähne putzen. Frühstück und danach auf schnellstem Weg in die Schule. Das kennen selbst wir nur jeden 2. Samstag. Nicht so jedoch         unsere russischen Austauschpartner, die eigentlich regulär jeden Samstag als einen Schultag betrachten dürfen. Umso schöner war es, dass wir         heute, dank einer Ausnahmeregelung, Zeit hatten, mit der Familie ausgiebig zu frühstücken und Pläne für das bevorstehende Osterfest zu schmieden. So begann ein atemberaubender Tag. Als wir uns bei strahlender Sonne und blauem Himmel mit den anderen trafen, konnten wir es also kaum erwarten, den großen Katharinenpalast zu sehen. Nun mussten sich auch unsere Austauschpartner verabschieden, da noch Unterricht auf ihrem Programm stand. So fuhren wir mit dem Bus zu der etwa 25km südlich von St. Petersburg, in Puschkin gelegenen Parkanlage. Für Verpflegung, gute Laune und besonders gutes Wetter war natürlich gesorgt. Die Führung durch den prunkvollen Palast konnte beginnen. Selbst wer von Ihnen bereits von der Pracht russischer Wandverkleidungen oder selbst von den unvergleichbaren Verzierungen des russischen Baroks gehört haben sollte, kann sich die Eindrücke kaum vorstellen, welche die Anlage bei uns hinterließ. Nachdem ein großer Teil des Palastes im Laufe des zweiten Weltkrieges leider zerstört worden war, leisteten hunderte von Restauratoren eine bemerkenswerte Arbeit und stellten die ursprüngliche Schönheit mit all ihren Facetten haargenau wieder her. So blieb uns besonders das berühmt berüchtigte Bernsteinzimmer und eine große Sammlung von Meißner Porzellan in Erinnerung. Wie geladene Ballgäste betraten wir die einst russische Zarenresidenz über eine Marmortreppe, tanzten gedanklich im Ballsaal und speisten anschließend, leider auch nur in Gedanken, im Esszimmer der Geladenen. Ein nunmehr großer Spaziergang durch die Parkanlagen rundete unseren ganztägigen Ausflug ab.  Das Abendprogramm war uns selbst überlassen. So feierten wir Geburtstag mit selbstgebackenem, traditionellem deutschen Kuchen und fuhren, um den Tag abzurunden, den restlichen Abend in das Stadtzentrum. Wer St. Petersburg am Tag sieht, sieht die Stadt der Paläste und Kathedralen. Doch wer die Chance hat, es einmal bei Nacht zu sehen, erlebt einen Anblick, den er so schnell nicht wieder vergessen wird. Ein Farbspiel, wie man es nur einmal genießen wird, unterstrichen von dem sanften Spiegelbild der Neva.         (Marianne Brügmann)

Sonntag 12.April 2015        
Heut feiert man in Russland Ostern. Zu Ostern isst man in Russland das traditionelle russische Osterbrot. Dies ist rund mit einer Glasur auf der Oberfläche. Außerdem endet heute auch das Fasten. Heute ist jeder in seiner Gastfamilie. In meiner Gastfamilie sind wir etwas später aufgestanden, da heute keine Schule ist. Zum Frühstück gab es Spiegelei und natürlich das Osterbrot. Dieses würde ich allen empfehlen, die über Ostern in Russland sind, da es sehr gut schmeckt. Später gingen wir in die Stadt und danach in den Park, wo wir uns mit Katja, einer Freundin, getroffen haben. Zusammen gingen wir dann an den Strand, wo wir Mais gegessen haben. Am Abend gingen wir dann wieder zurück, aßen gemeinsam Abendbrot und danach haben wir den Film „Anna Karenina” geschaut.       (Maria Franke)

Montag 13. April 2015
Nachdem wir morgens unter anderem an einem Wiederbelebungsunterricht teilgenommen hatten, den ich auch an unserer Schule befürworten würde, konnten wir nach dem Mittag zusammen mit kleineren Schülern eine nachträgliche „Raketenshow” zu Ehren von Juri Gagarin beobachten. Eine Arbeitsgemeinschaft hatte dafür extra 5 Miniatur-Raketen gebaut und zusammen mit einem Vater der Jungs gestartet. Auf unserer Exkursion machten wir heute bei verschiedenen Kirchen verschiedener Glaubensrichtungen Halt. Zum Beispiel besuchten wir eine evangelische Kirche in einem deutschen Viertel in Sankt-Petersbug oder eine armenisch-orthodoxe Kirche. Aber mit Abstand am meisten hat mich die Kasaner-Kathedrale beeindruckt. Schon vor dem Betreten des massigen, aber schönen, Gebäudes hatte sich der weibliche Teil der Gruppe mit Kopftüchern ausgestattet (um ihren Respekt zu zeigen). Als wir dann in die Kirche eintraten, war ich zunächst überwältigt von dem prunkvollen, aber nicht überladenen, riesigen Inneren. Es herrschte eine sehr besonnene und interessante Stimmung. So gab es auch nur wenige Leute, die sich überhaupt trauten zu fotografieren. Außerdem war es trotz der vielen Menschen nicht laut. Obwohl der Tag sehr schön war und sich auf jeden Fall gelohnt hat, war ich danach ziemlich müde und verbrachte den restlichen Tag vor allem in meinem Zimmer.         (Silvan Biewald)

Dienstag 14. April 2015        
Nachdem wir typische russische Puppen aus Stoff gebastelt hatte, die Frieden und Freude bringen sollen und wir lecker Mittag gegessen hatten, holte uns der Bus wie immer an der Bushaltestelle ab, um uns zu der Sankt-Peter-und-Paul-Festung zu bringen. Dort erwartete uns eine beeindruckend schöne Kathedrale und ein Gefängnis, wo hauptsächlich politische Gefangene des Zarenreiches eingesperrt waren. Auch wenn das Wetter nicht unbedingt mitgespielt hat, ging ein weiterer interessanter mit Nina Ausflug zu Ende. Am Abend trafen sich die meisten von uns noch in einem Café, um Mafia, XBOX und andere Spiele zu spielen. Später kamen noch Musiker dazu, um den Tag schön ausklingen zu lassen.       (Jaqueline Herwig)

Mittwoch 15. April 2015        
Der Tag begann mit der Schule, indem sich unsere Gruppe um 9:00Uhr, wie gewohnt, am Eingang traf. Danach ging es zum Kunstunterricht, wo wir kleine Figuren aus Salzteig nach unseren Vorstellungen formten. Daraufhin stellte jeder Einzelne von uns seine Stadt oder sein Dorf vor ca. 100 neugierigen Zuschauern in der Aula vor. Zum Mittag gab es Buchweizen Hühnchen, traditionell nach russischer Art und eine warme Mohnschnecke. Nachdem wir mit einem öffentlichen Bus in die Stadt fuhren, gingen wir in eine Markthalle, in der es ein vielfältiges Angebot an Lebensmitteln gab. Um unser Ziel zu erreichen, nutzten wir die Metro, welche sehr beeindruckend war. Als wir dann in der Galeria, einem großen Einkaufszentrum, ankamen, hatten wir 3 Stunden Freizeit, um alles zu erkunden. Dabei stellten ich und Silvan fest, dass nur die wenigsten Verkäufer Englisch konnten. Wie vereinbart, traf sich unsere Gruppe wieder am Eingang, um dann wieder mit der Metro nach Hause zu fahren. Da sich die Türen sehr schnell und ohne Rücksicht auf Menschenleben schlossen, wurde unsere Gruppe gespalten. Alex und Jodie kannten aber die richtige Haltestelle, also gab es keine weiteren Probleme. Nach der restlichen Rückfahrt mit dem Bus war ich jedoch ziemlich erschöpft von dem Tag. Zum Abendbrot machte die Tochter meiner Gastfamilie eine hervorragende Lasagne und wir verbrachten den Abend mit Karten spielen.       (Conrad Rudat)

Donnerstag 16. April 2015        
Nach dem üblichen Schulunterricht, welcher heute nur unter anderem aus einer Stunde Sport mit der 11. Klasse bestand, nahmen wir unser Mittagessen, welches die typischen russischen Gerichten Pelmeni und Borschtsch waren, ein und fuhren dann mit dem Bus in den ca. eine Stunde entfernten Petershof. Trotz der Tatsache, dass es nicht erlaubt war Fotos zu machen, erlebten wir eine sehr interessante Führung durch den dortigen, wunderschönen und prunkvollen Palast, welcher bis 1917 als Sommerresidenz der russischen Zaren diente. Nach der Besichtigung hatten wir ca. eine Stunde Freizeit, um den umliegenden, berühmten Park zu besichtigen, in welchen sogar die Springbrunnen schon aktiv waren, und einen Ausflug an die Ostsee zu machen. Trotz des nicht optimalen Wetters war dieser Ausflug in eines der beliebtesten Touristenziele absolut lohnenswert. Wir kehrten in die Stadt zurück und verabschiedeten uns von unserer stetigen Begleiterin Nina. Später ließen wir den Abend in den Gastfamilien ausklingen, wobei einige von uns zum Bowling gingen und dort einen spaßigen Tagesabschluss erlebten.         (Jodie Stellmacher)      

Samstag, 18.04.2015 – Heimreise
Nun ist der Tag gekommen, von den russischen Gastschülern und unseren Gastfamilien Abschied zu nehmen, vorerst nur, da sie ja im Sommer bei uns zu Gast sein werden, worauf wir uns schon sehr freuen. Unsere Gastfamilien haben uns früh um 10:15 Uhr zu einer Bushaltestelle begleitet, wo auch schon der Bus auf uns wartete. Wir haben uns alle verabschiedet und waren sehr traurig, da wir am liebsten noch länger in dieser wunderschönen Stadt geblieben wären. Kurz darauf sind wir auch schon zum Flughafen gefahren. Wir haben noch ein letztes Mal die russische Luft genossen und saßen dann auch schon im Flugzeug. Der Flug war sehr angenehm und nach nur ca. 2 Stunden sind wir in Frankfurt gelandet. Manche Schüler sind gleich von Frankfurt aus heimgefahren, andere sind mit dem Bus wieder nach Waltershausen gefahren und haben sich dort von den Eltern abholen lassen.         Es war eine wunderschöne Zeit, die uns nie in Vergessenheit geraten wird.         (Isabel Schwaab)